Helfen, wenn Angehörige im Gefängnis sind

Eine Inhaftierung erschüttert nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Angehörigen. ​Die Reformierte und die Katholische Kirche​ haben deshalb die Fachstelle «Extramural» ​geschaffen. Sie kümmert sich um die Nöte jener, die ausserhalb der Gefängnismauern Unterstützung brauchen.

Seit ​Anfang April begleitet und betreut Ivana Mehr​ Angehörige von Strafgefangenen. Die bisherige Migrationsbeauftragte der Reformierten Landeskirche bringt ihre langjährige Erfahrung in die neu geschaffene Stelle «Extramural» ein. In der begleitenden Steuergruppe sind auch andere Religionsgemeinschaften vertreten wie Muslime und Christlich-Orthodoxe.

Während die Inhaftierten eng im Regelwerk des Justizsystems eingebunden sind, bleiben die zurückgebliebenen Angehörigen «draussen» (extramural) und mit ihren emotionalen, sozialen und finanziellen Sorgen und Nöten oftmals alleine. «Im Zentrum unserer Arbeit stehen die Angehörigen. Hier können sie Verständnis finden, Mut gewinnen, Gleichgesinnte treffen und Unterstützung erhalten», umschreibt ​die Religionswissenschaftlerin ​Ivana Mehr ihre neue Arbeit. Das Angebot ist vertraulich und kostenlos und steht allen Betroffenen offen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Religionszugehörigkeit.

Extramural ist ein Pilotprojekt der Reformierten und der Katholischen ​Kirche des Kantons Zürich und wird von der interreligiösen Gefängnisseelsorge gefördert und mitgetragen. Damit erweitern die beiden grossen Kirchen im Kanton das bestehende Angebot zur Angehörigenarbeit. Die Anlaufstelle arbeitet eng mit dem «team 72» zusammen, einer vergleichbaren Beratungsstelle.

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