«Es ist ein Gebot der Stunde, hier dabei zu sein»
Die Kirchgemeinden sind aufgefordert, ihre Energiedaten mit dem Bilanzierungstool «Ecospeed» zu erfassen. Jakob Leu, Kirchenpfleger in Oetwil am See, berichtet von seinen Erfahrungen damit und erläutert, was für eine Zertifizierung mit dem Umweltlabel «Grüner Güggel» spricht.
Welche Erfahrungen hast du mit dem neuen Bilanzierungstool von Ecospeed gemacht?
Köbi: Die ersten Einstiege waren nicht leicht. Die beiden Team-Schulungen waren aber hilfreich. Und dann bin ich, Jahrgang 1945, halt jeden Tag eingestiegen und habe geübt und geübt. Dadurch wurde Ecospeed mit jedem Tag verständlicher und übersichtlicher.
Wie bist du vorgegangen bei deinen Einträgen? Welche Stolpersteine siehst du?
Mit dem Eintrag der Gebäude mit den Fotos (im richtigen Format) fing es an, zu laufen. Ein «Stolperstein» war, dass ein Fensterchen «Speichern» schwierig zu finden war.
Warum ist das Tool aus deiner Sicht sinnvoll? Was versprichst du dir langfristig davon?
Der Einstieg ist naturgemäss mit Aufwand verbunden. Wer dann aber damit arbeitet, wird durch die Jahre belohnt. Wer schon Erfolge aufzuweisen hat, der sollte daher auch Daten aus früheren Jahren eintragen. So werden schon Erfolge aus der näheren Vergangenheit sichtbar. Zum Beispiel zu Beginn 2018 und nicht erst 2021.
Was hältst du davon, dass die Landeskirche mit ihrem Legislaturziel «Umweltbewusst handeln» ernsthaft vorwärts macht?
Die Stellen unserer Landeskirche haben erkannt, dass der Anstieg des Kohlendioxids (CO2) in der Erdatmosphäre für uns Menschen ein echt grosses Problem werden wird. Zu Beginn des Industriezeitalters vor rund 200 Jahren lag der Anteil CO2 in der Erdatmosphäre bei ca. 280ppm (Partikel per Million). Heute sind wir bei 430ppm angelangt, das ist eine Erhöhung um 50 Prozent!
«Umweltbewusst» handeln ist für mich die grobe Umschreibung des zu erreichenden Zieles. Die Massnahmen dazu im Einzelnen sind dann schon griffiger. «Weg von den Verbrennungsprozessen» und hin zu den «Erneuerbaren Energien» ist die Maxime des raschen Umsteigens.
Strebt ihr als Kirchgemeinde das Label «Grüner Güggel» an?
Für uns in Oetwil am See ist es ein Gebot der Stunde, hier dabei zu sein. Alle kirchlichen Liegenschaften müssen, im Übrigen auch der Schöpfung folgend, zu Vorzeigeobjekten beim minimierten Energieverbrauch und damit tiefem CO2 Ausstoß werden. Vor allem jüngere Menschen werden darauf positiv reagieren.
Dürfen andere Kirchgemeinden bei dir Tipps zum Tool abholen?
Ja klar, das dürfen sie. Am besten unter: jakob.leu@kirche-oetwil.ch
Möchtest du sonst noch etwas sagen?
Ach ja, gerne. Schaut den Link auf oeku.ch an. Hier seht ihr, wie wir uns innert zwei Jahren verändert haben.
Dem Umweltschutz verpflichtet
Das Umwelt-Label «Grüner Güggel» verpflichtet die Reformierte Kirche zum Umweltschutz. Wir wollen die direkten und indirekten Emissionen unserer Institution reduzieren. Dieses Ziel streben wir nicht nur in der kantonalen Kirche an, sondern wir möchten auch alle Kirchgemeinden auf dem Weg in eine grünere Zukunft unterstützen.