Auf Instagram kommen biblische Frauen zu Wort
Sie wirken als Mutmacherinnen, brechen Tabus, sind Heldinnen oder Spielball der Mächtigen: Frauen in der Bibel sind eine Inspiration für das Leben und den Glauben. Eine Zürcher Pfarrerin sorgt derzeit dafür, dass Eva, Maria und Co. auf unserem Instagram-Kanal zu Wort kommen.
Die Frauen der Bibel haben uns einiges zu sagen: Mit dieser Haltung nähert sich Pfarrerin Nadja Böck von der Kirchgemeinde Furttal einigen biblischen Frauen an. Sie zeigt in leichter Sprache und für Bibel-Newcomer verständlich, dass diese Frauen viel und durchaus Aktuelles über das Leben und den Glauben zu erzählen haben. Und dass wir einiges von ihnen lernen können.
Lange durften Frauen in der Kirchengeschichte nur Nebenrollen spielen, dabei hätten sie durchaus gewichtigere Parts einzunehmen, wie Nadja Böck in den Beiträgen zeigt. Hinter der Kamera der Filmclips steht Jorina Kessler, seit Ende 2023 Mitarbeiterin der Abteilung Kommunikation und verantwortlich für die Social Media-Präsenz der Landeskirche.
Bei drei Beiträgen haben wir für Sie mitgeschrieben. Auf unserem Instagram-Kanal erwartet Sie mehr.
«Rebekka...
ist eine Frau, die uns helfen kann, ein absolutes Tabuthema anzusprechen. Dass es in Familien nämlich vorkommt, dass eine Mutter auf eine gewisse Weise ein Kind lieber hat als das andere Kind. Natürlich sollten alle Kinder gleichbehandelt werden, aber Rebekka hat das nicht getan, sie hat dafür gesorgt, dass ihr jüngerer Sohn derjenige ist, der am Ende das ganze Erbe bekommt.
Durch die List, die Rebekka ihrem Sohn Jakob mitgibt, wird die Verheissung Gottes erfüllt, dass es einen ganz grossen Stamm Israel geben wird beziehungsweise die zwölf Stämme Israel entstehen. Ob das nun aber heissen soll, dass wir tricksen müssen, damit Gottes Verheissungen erfüllt werden, da bin ich mir nicht so sicher.»
«Sara...
ist eigentlich DIE Urmutter von Israel und die Frau von Abraham. Sie macht mich immer sehr nachdenklich, denn mit ihr passiert ganz viel und sie wird nie gefragt. Da sagt Gott zu Abraham, er muss aus seiner Heimat ausziehen und in ein fremdes Land gehen und Abraham zieht los. Ob Sara mitwollte, ob sie das gut fand, keine Ahnung, das erfahren wir nicht.
Was wir aber wissen – und das habe ich von ihr gelernt –, manchmal ist es gut, einfach zu lachen, und zwar richtig herzhaft, denn selbst wenn es von Gott ist, gibt es manchmal Dinge, die man einfach nicht glauben kann, wie etwa Gottes Versprechen, dass Sara noch ein Kind bekommen wird, obwohl sie schon eine ganz alte Frau ist.
Andererseits ist Sara für mich auch ein mahnendes Beispiel, denn in dem Moment, wo ihre Sklavin für sie ein Kind bekommt, wird sie zu dieser Frau richtig böse. Wie schade, dass Frauensolidarität gerade dann, wenn es eigentlich so wichtig wäre, gerade aufhört. Darum denke ich an Sara und versuche, solidarisch mit Frauen zu sein.»
«Ruth...
hat sogar ihr eigenes Buch in der Bibel. Sie ist von vielen Frauen die «all time favourite». Das ganz Besondere an ihrer Geschichte finde ich, dass es wirklich um gelebte Frauensolidarität geht. Ihre Schwiegermutter Naomi und Ruth als Schwiegertochter, sie halten zusammen. Zwei Frauen, die keinerlei Rechte hatten in der damaligen Zeit, helfen einander, dass sie überleben können und zu einem guten Leben finden. Das finde ich vorbildhaft.
Und der beliebte Trauspruch «Da, wo du hingehst, dahin gehe ich auch und dort, wo du bleibst, da bleibe ich auch», das sagen diese beiden Frauen zueinander.»
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