Kooperation pflegen
«Kooperation pflegen» heisst, wir arbeiten mit lokalen und regionalen zivilgesellschaftlichen Akteuren und anderen Glaubensgemeinschaften zusammen.
In einer immer stärker vernetzten Welt ist auch die Landeskirche eingebunden in ein zivilgesellschaftliches Gefüge, von dem sie abhängt und das sie selber beeinflusst. «Die Landeskirche ist den Menschen nah und spricht sie in ihrer Vielfalt an», heisst es in der Kirchenordnung (Art. 5 Abs. 1). Das erfordert auf allen Ebenen der Kirche ein zielgerichtetes Vorgehen.
Das Gemeinwesen lebt von zahlreichen zivilgesellschaftlichen Akteuren, die teils in vergleichbaren Handlungsfeldern tätig und mit dem gleichen Globalziel unterwegs sind: zum Wohl der Menschen in diesem Kanton. Mit dem Legislaturziel «Kooperation pflegen» streben wir eine stärkere Vernetzung mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren an, um die Wirkungsfelder der Landeskirche gezielt zu erweitern.
Wir setzen auf Vernetzung
Das planen wir konkret
Kirchgemeinden sind im lokalen und regionalen Sozialraum Akteurinnen unter vielen, die an der Verbesserung des Lebens der Menschen arbeiten. In dieser pluralen Situation sind neue kreative Koalitionen gefragt. In der verstärkten, systematischen Kooperation mit anderen Partnerinnen und Partnern liegt nicht nur die Möglichkeit, die eigene Arbeit wirksamer zu gestalten.
Es geht auch um die Sichtbarkeit der Kirchgemeinde und um fachlichen Wissensaustausch, von dem auch die Kirchgemeinden profitieren. Weiter geht es um Beziehungsgestaltung mit Akteuren im Sozialraum, mit denen zusammen wir gemeinsame Ziele erreichen wollen. Dazu wird beispielsweise das Innovationspotenzial kirchlicher Liegenschaften evaluiert.
Die universitäre Studie «Kirchliche Tätigkeiten mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung im Kanton Zürich» von 2023 hat aufgezeigt, «dass die politischen Gemeinden zunehmend schlecht über die Tätigkeiten der Kirchgemeinden informiert sind und die Angebote von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung auch immer weniger wahrnehmen.» Die Landeskirche nimmt deshalb die Empfehlung auf, die Beziehungspflege zu den kommunalen Behörden stärker zu gewichten, in einen intensiveren Austausch mit diesen zu treten und auch gemeinsame Angebote zu prüfen.
Daneben wird die bewährte Zusammenarbeit mit dem Kanton im Rahmen gemeinsamer Legislatur-Schwerpunkte fortgesetzt.
Die ökumenische und interreligiöse Situation im Kanton Zürich wird immer vielfältiger. Im Zuge des Bevölkerungswachstums werden bestehende religiöse Gemeinschaften grösser und es entstehen neue. Bereits heute werden mit etlichen dieser Gemeinschaften Kooperationen gepflegt, etwa über die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Kanton Zürich (AGCK-ZH) und über die vorhandenen Gefässe im interreligiösen Dialog.
In den kommenden Jahren wird geprüft, wie die Zusammenarbeit mit anderen Religionsgemeinschaften vertieft und in welchen Aufgabenfeldern das Engagement zum Wohl der Gesellschaft zusammen mit ihnen gestärkt und akzentuiert werden kann, etwa in der Seelsorge in Institutionen. In diesen Kooperationen werden Gelegenheiten genutzt, reformiertes Profil aufzuzeigen und gezielt einzubringen.