«Begegnungsorte Kafis»

In der Kirchgemeinde Steinmaur-Neerach ist das «Kafi im Stall» zu einem sozialen und spirituellem Begegnungsort in Steinmaur geworden. Dieser soll ausgebaut werden. Zugleich wird mit dem «Kafi 17» in Neerach etwas ähnliches aufgebaut.

Drei Fragen zur Idee

Manuela Siegle, warum tut ihr, was ihr tut?

Wir verstehen es als eine Aufgabe der Kirche, den Menschen Jesus und seine Botschaft zugänglich zu machen. In den «Kafis» mitten in unseren Dörfern können Menschen Lebens- und Glaubensfragen diskutieren sowie praktische Hilfe erfahren und diese geben. Wir wollen eine Anlaufstelle für Menschen sein, die sonst nicht wissen, wo sie hin sollen mit ihren Problemen, Anliegen und Sorgen.

Durch unser Netzwerk können wir sie an unsere Pfarrpersonen, Diakoninnen, Diakone, freiwillige Mitarbeitende der Kirchgemeinde oder an Behörden weitervermitteln. Auch möchten wir Brücken zu Menschen bauen, die sonst mit der Kirche keine Berührungspunkte finden.

Wir verbinden unser Anliegen mit der Leidenschaft, den Menschen in unseren Dörfern in einem gemütlichen, persönlichen Ambiente ein feines Getränk zu servieren und ihnen dabei Zeit zu schenken, ein offenes Ohr zu haben. Uns ist es wichtig, dass jeder Mensch gesehen wird, ob als einmaliger, gelegentlicher oder Stammgast. Deshalb hat jedes Kafi einen «Großen Tisch». Einzelgäste können sich dazu setzen, plaudern oder neue Freundschaften knüpfen. 

Wie arbeitet ihr?

In den Kafis leben wir unsere Spiritualität. Beziehungen zu unseren Gästen werden aufgebaut, Vertrauen wächst, und so kommt es immer wieder vor, dass man von Alltagsthemen zu komplexeren Themen gelangt, auch in spiritueller Hinsicht: Warum glauben wir? Was hat die Bibel heute noch zu sagen? Wie geht man mit Verletzung und Vergebung um? Wie kann ich Versöhnung angehen?

Im Gegensatz zu kommerziellen Kaffees streben wir keinen wirtschaftlichen Erfolg an. So sind alle Konsumangebote der «Kafis» mit Richtpreisen deklariert. Jede und jeder entscheidet, was er oder sie ins Kässeli gibt oder via Twint bezahlt.  Mit einem Teil von unseren Einnahmen unterstützen wir «Bedürftige» in unseren Dörfern. Immer wieder zeigen sich Besucher berührt sind von dieser Idee, die Kirche und ihr Handeln werden wieder zum Gesprächsthema.

Wir begleiten auch Mitarbeitende mit psychischer Beeinträchtigung oder Traumata, die auf Tagesstrukturen angewiesen sind. Es sind Menschen, denen es schwerfällt, sich zu integrieren und so keinen angemessenen Platz in unserer Gesellschaft finden. Menschen, die vorher nur zuhause waren und sich Abwärtsspirale wähnten, blühen wieder auf und gewinnen Freude am Leben zurück.

Was macht ihr konkret?

Das erste Café wurde ausschliesslich von und mit Freiwilligen aufgebaut. Wir meinen, dass es so ein Kafi in jedem Dorf braucht. Deshalb eröffnen wir im Jahr 2024 das s’Kafi 17 in Neerach, ähnlich wie das s’Kafi im Stall.  

In unserem Team arbeiten hauptsächlich Menschen aus der Kern-Kirchgemeinde, aus Steinmaur und Neerach und aus den umliegenden Dörfern. Manche fragen wir an. Meistens kommen Gäste auf uns zu, ob sie ein Teil unseres Teams werden dürfen. Sie sehen es als eine sinnvolle Möglichkeit, sich freiwillig zu engagieren. 

Zwischendurch arbeiten Jugendliche bei uns, welche beispielsweise einen Schulabbruch hinter sich haben oder arbeitslos sind. Es gibt auch solche, welche sich sozial engagieren möchten, und so ein Praktikum bei uns machen können.

 

 

Zahlen und Fakten

Seit 2017: «s'Kafi im Stall» in Steinmaur
Ab 2024: «s'Kafi17» in Neerach

Beteiligte:
Erwachsene aus den Dörfern Steinmaur und Neerach sowie deren Umkreis

Förderlaufzeit:
2024 bis 2027

Kontakt:
Betriebsleiterin Manuela Siegle: m.siegle@refsteinmaur-neerach.ch

Links:
skafiimstall.ch
refsteinmaur-neerach.ch