Der «Grüne Güggel» kräht zugunsten einer intakten Umwelt

Gleich sieben reformierte Kirchgemeinden sowie die Gesamtkirchlichen Dienste der Zürcher Landeskirche erhielten am 29. September in Horgen den «Grünen Güggel». Das Label, verliehen von der Zertifizierungsstelle «oeku – Kirchen für die Umwelt», zeichnet Kirchgemeinden aus, die sich systematisch für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen.

Weniger und nur bei Bedarf heizen, PET-Flaschen verbannen, umweltgerecht einkaufen, Papier mehrfach verwenden, auf Recycling-Papier mit dem Label «Blauer Engel» umstellen, einheimischen Pflanzen und Tieren mehr Raum geben, bei Verköstigungen regionale, vegetarische Produkte bevorzugen – dies sind nur einige Beispiele. Sie zeigen, dass es den acht Umweltteams um konkretes Handeln geht, wie sie an der Zertifikationsfeier in Horgen aufzeigten. Einige Anstrengungen wurden in den Kirchgemeinden schon länger unternommen, Etliches ist während des Aufbaus des Managementsystems hinzugekommen. Dies wurde dank der systematischen Analyse der Verbrauchsdaten möglich, die Energie, Wasser, Abfall und Papierverbrauch betreffen. Dazu kamen Begehungen der öffentlich zugänglichen kirchlichen Gebäude, eigene Schwerpunktsetzungen sowie Befragungen von Mitarbeitenden und Freiwilligen. Fragen wie: «Was ist besonders umweltwirksam? Was lässt sich bald umsetzen? Was soll in den Ideenpool für später?» prägten die Gespräche dazu.

Umweltbericht als Hilfe

Der «Grüne Güggel» ist für die Umweltteams aus Dietlikon, Fehraltorf, Horgen, Knonauer Amt, Sihltal, Turbenthal-Wila, Wädenswil sowie der Gesamtkirchlichen Dienste sowohl Meilenstein als auch Ansporn. So haben alle zertifizierten Organisationen ein Umweltprogramm für die nächsten vier Jahre verabschiedet. Dieses besteht aus Zielen, Massnahmen, Verantwortlichkeiten und einer Zeit- und Ressourcenplanung. Zugleich werden die Teams ihren ersten Umweltbericht veröffentlichen. Dieser beschreibt, was bereits gemacht wurde, wie der Ist-Zustand ist und was geplant ist. Ausserdem zeigt er, wie das Umweltteam in der Kirchgemeinde eingebettet ist.

Im «Konvoi» unterwegs

Die nun ausgezeichneten Kirchgemeinden haben sich seit Mai 2021 in einem sogenannten Konvoi gemeinsam auf den Weg zur Zertifizierung gemacht. Sie haben zusammen das Handwerk gelernt und es vor Ort umgesetzt, manchmal unterstützt von externen Umweltberaterinnen und Umweltberatern. Die Teams haben sich auch gegenseitig unterstützt und eingeladen. Gastgeberin am festlichen Abschluss der Zertifizierung war die Kirchgemeinde Horgen. Hans-Jakob Riedtmann, Präsident der reformierten Kirchenpflege, erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die politische Gemeinde Horgen bereits seit 2008 Energiestadt und seit Herbst 2020 Trägerin des Goldlabels ist. Nun gehe die reformierte Kirchgemeinde einen nächsten Schritt. Riedtmann sagte: «Wir erweitern die bereits vorhandene ökologische Ausrichtung in Horgen mit dem Grünen Güggel um eine spirituelle Komponente: Es ist unser Auftrag, der Schöpfung Gottes Sorge zu tragen.»



An der Zertifizierungsfeier nahm auch Kirchenrätin Esther Straub teil, denn «Umweltbewusst handeln» ist eines der sechs Ziele des Zürcher Kirchenrats für die Legislaturperiode 2020 bis 2024. Für Straub ist das lange Zögern in Sachen Klima nun vorbei, besonders weil die Klimajugend aufgerüttelt habe. Auch die Kirche müsse an einem grundsätzlichen Sinneswandel im Umgang mit der Mitwelt arbeiten. Ein Grusswort sprach auch Gemeinderat Markus Uhlmann, Horgen, der in Sachen Umwelt ebenfalls das Zusammenwirken der politischen Gemeinde mit der Kirchgemeinde lobte.

 

 

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